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Die Agora ist ein Ort der Verhandlung, Diskussion und der Gesellschaft. Mit dem Eindruck des Neuen wird ein neutraler Raum geboten. Unterstützt von bedarfsorientierten Begleitprogrammen wird der Aufbruch ins Neue konkretisiert. Durch die Vielzahl an Blickwinkeln erlaubt die Agora eine Verschiebung der Blickwinkel.

Außenansicht Container »Agora«

Einführung

Die Attraktivität des ländlichen Raumes stagniert seit Jahren vielerorts auf dem Niveau der vorhandenen Kulturgüter und Schätze. Die Gründe für Binnenwanderung in den ländlichen Raum sind meist ökonomischer Natur, emotional wird vor allem die Nähe zur Natur und eine gefühlte Entschleunigung angeführt. Dennoch verliert der ländliche Raum stetig junge Bürger:innen an die Großstädte, eine hohe Rückkehrquote nach der Ausbildungs- und Lernphase gelingt nur vereinzelten Regionen. Konkrete Gründe dafür finden sich unter anderem in der mangelnden Diversität des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens.

Dennoch finden sich in diversen Diskussionen immer wieder Bedarfe und Ideen, oft sogar konkret auf vorhandene Objekte bezogen. Derartige Gedanken finden leider nur selten den Weg in die öffentliche Debatte, die resultierenden Projekte erscheinen den Beteiligten Menschen oft als »zu groß« oder »zu teuer«. Dabei könnte gerade an dieser Stelle der ländliche Raum existenzielle Stärken ausspielen, die in vielen Großstädten nur schwer zu erreichen sind: Nachbarschaftliche Kooperation und vergleichsweise direkte Behördenwege.

Mit der Agora wird ein Raum geschaffen, der in der Beschaffenheit und Präsenz kleine Diskussionsblasen zusammenbringen kann um die Zukunft zu verhandeln und Projekte anzuschieben. Dabei bietet sie einen unbelasteten neuen Raum, der aktiv neue Perspektiven auf Umfeld schafft.

Die Projektidee wurde bereits bei Veranstaltungen zur Stärkung des ländlichen Raumes im Landkreis Mittelsachsen in Grundzügen vorgestellt. Dort war bereits ein Interesse an der Umsetzung erkennbar.

Die Agora

Der Zentralbaustein der Agora besteht aus zwei verknüpften Containernmodulen mit einer begehbaren Dachterasse. Der Innenraum erlaubt eine Vielzahl von Zugängen und Aussichten und verfügt neben einer absenkbaren großen Tischplatte auch über umlaufend kleine Tische an der bis zu drei Personen ihren Platz finden. Sie wird abgeschlossen durch eine Präsentationsfläche auf der Querseite. Der Raum kann mit technischer Unterstützung auch multimedial genutzt werden und in Kooperation mit anderen Angeboten wie zB. dem Fabmobil, einem fahrenden Kunst- und Designlabor, sowie weiteren Modulen eine inhaltliche Erweiterung erfahren.

Nutzungsformen

Die Vielzahl an Raumkonfigurationen erlaubt unterschiedliche Varianten der Kommunikation. Ausgehend von frontalen Präsentationsformaten wie Podiumsdiskussionen, Vorträgen oder Ausstellungen, sind auch Verhandlungen an einem großen Tisch oder in Kleingruppen möglich. Die Vielzahl an Zugängen ermöglicht verschiedenartige Erschließungen und Verknüpfungen mit der Umgebung.

Eine zweite Ebene – in Form der Dachterasse – erlaubt neben ›gehobenen Diskussionen‹ auch die beispielhafte Nutzung als Bühne oder die Evaluation eines Bedarfs von Aufenthaltsflächen.

Fragestellungen

Ohne Verpflichtung, abseits der reglementierten politischen Verfahren bedarf es neutrale Räume für die Aushandlung, Diskussion und Experimente.

Derartige Orte können überall sein. Idealerweise liegen sie in der Regel unmittelbar am Ort der Frage. Eine temporäre Nutzung erlaubt dabei auch die Nutzbarkeit von sonst ›unmöglichen‹ Orten oder die Schaffung von neutralen Orten..

Orte der Diskussion sind in der Regel abgesetzt und isoliert, die Agora ist in ihrer Form offen und niederschwellig zugänglich. Gleichzeitig strahlt sie durch ihre Bauart Stabilität und transparenz aus. Sie ist nicht ohne Zuhilfenahme mobil und dauerhaft mit dem Boden verbunden.

Bis Ergebnisse und Lösungen gefunden wurden.

Ziele

Der Ansatz des Projekts geht davon aus, dass lokale Kompetenzen zur Problemlösung grundsätzlich vorhanden sind und über Partizipationsangebote aktiviert werden können. In den Verhandlungen ergibt sich ein Überblick über lokale Bedarfe losgelöst von geschlossenen Diskussionsgruppen.

Dabei finden auch potentielle Akteure zusammen, die mit eigenen Ideen oder Interpretationen bzw. Ableitungen vorgestellter Ideen weitere Schritte in Angriff nehmen können, beispielsweise die konkrete Umsetzung verhandelter Ideen.

Der Zentralbaustein dient während der gesamten Standzeit auch als Aktions- und Experimentierfläche. Die verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten können durch zusätzliche thematische Module verfeinert oder erweitert werden.

Zusätzlich kann mit Hilfe von begleitenden Informations- und spezialisierten Diskussions- und Workshopformaten die Agora als Satellit für Lösungsansätze aus anderen Dörfern, Städten und Regionen genutzt werden.

Außenansicht Container »Agora«

Metadiskussion

Die Agora ist ein temporärer Diskussionsort. Hier wird Gesellschaft, Veränderung und Zukunft nach dem modellhaften Interpretation des antiken griechischem Vorbilds der Demokratie verhandelt. Durch den Charakter des neutralen Fremdkörpers, werden veränderte Blickwinkel möglich. Durch die wiederkennbare Außengestaltung wird der Ort des Prozesses definiert. Allein die Sichtbarkeit ermöglicht es Außenstehenden und Interessierten die Möglichkeiten zur Mitgestaltung zu erkennen, das wird auch durch die eindeutige Namensgebung unterstützt.

Container sind uniform, die Nutzung ist weitläufig als Transportmittel definiert. Mit der Abwandlung, dem Bruch mit dem bekannten Muster, erlaubt der Raum die Umdeutung des Umfelds. Von einer Dachterasse, aus einer Tür oder durch die Fenster erscheint das im neuen Licht und kann in der Diskussion neue Interpretationen und Erweiterungen erfahren.

Diese Interpretation kann im Kontext des neuen Raumes mit deutlich weniger Vorbelastung geschehen. Beispielhaft werden leerstehende Gebäude stets mit dem der vergangenen Nutzung oder deren sichtbaren Verfall assoziiert und oft negativ bewertet. Mit einem verändertem Blick lassen sich Potenziale neu entdecken und Ideen entwickeln.

Kontakt

Zum Zwecke der Weiterentwicklung und Umsetzung sind wir auf der Suche nach Partner:innen. Sie sind eine Kommune, ein freier Träger oder eine Privatperson, welche die Agora für einen sinnvollen Ansatz halten? Treten Sie mit uns in Kontakt und wir finden heraus welche Möglichkeiten sich ergeben!